Eine Volkshochschule wird zum Forum im Kampf um die Menschenrechte

Am 09.09.2019 lud die Amnesty International Gruppe Bergisch Gladbach zur Eröffnung der Fotoausstellung: „Keine Atempause – 70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ in die Räumlichkeiten der Volkshochschule ein.

Vor nun mehr 70 Jahren verkündete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Diese begründet zwar keine unmittelbaren völkerrechtlichen Verpflichtungen, doch steht sie als moralisches Statut mahnend über den Staaten dieser Erde und bereitet anderen völkerrechtlichen Verträgen, wie der Europäischen Menschenrechtskonvention den Weg. Trotz dieser Errungenschaft fühlen sich jedoch auch heute noch viele Staaten an diese Verpflichtungen nicht gebunden, wodurch Menschenrechtsverletzungen immer noch an der Tagesordnung sind. Es ist daher umso wichtiger, für die Einhaltung dieser Rechte einzustehen und jede Verletzung klar zu benennen. Amnesty International hat sich diese Aufgabe auf die Fahnen geschrieben und daher die Ausstellung zusammengestellt.

Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte der Leiter der Volkshochschule, Herr Michael Buhlleier das Publikum. Erfreut über die Möglichkeit einen Platz für die Ausstellung im Herzen von Bergisch Gladbach bieten zu können, machte er deutlich, wie wichtig die Arbeit zum Schutz der Menschenrechte ist, da diese keine Selbstverständlichkeit seien. Eine Bildungseinrichtung wie die Volkshochschule ist die gerade richtige Adresse, um die Werte der Menschenrechte weiterzutragen und über deren Verletzungen zu informieren.

Es folgte das Grußwort des stellvertretenden Bürgermeisters Josef Willnecker. In seiner Ansprache betonte er, wie wichtig es sei, dass Politik und Menschenrechte Hand in Hand gehen. Nur dann seien die Grundpfeiler einer Demokratie gesichert. Er sprach sich für die Arbeit von Amnesty International aus und freute sich, die Fotoausstellung eröffnen zu dürfen, bevor er das Wort weitergab.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“ – mit diesem Zitat begann Jessica Böhner, Vorstandsmitglied von Amnesty International Deutschland, Ihren Vortrag und legte den Schwerpunkt auf die Menschenwürde, die einem jeden Menschen auf dieser Welt von Geburt an zustehe. Es ist daher Aufgabe eines jeden, Ungleichheit und Verletzung der Menschenrechte zu thematisieren und zu bekämpfen. Ob vor dem Hintergrund andauernden Menschenrechtsverletzungen das 70. Jubiläum als Jubelfeier oder als Trauerspiel empfunden wird, liege im Auge des Betrachters. Doch ohne definierten Standard können Missstände und willkürliches, staatliches Verhalten weder eingegrenzt noch benannt werden. Jeder einzelne Sieg über eine Menschenrechtsverletzung ist damit als Gewinn anzusehen.

Am Ende entließ Frau Gudrun Ignatius, aktives Mitglied der Amnesty Gruppe Bergisch Gladbach, das Publikum bei einem Glas Sekt in die Galerie. Mit großem Interesse und bei angeregten Gesprächen wanderten die Besucher von Bild zu Bild. Die Ausstellung kann noch bis zum 11.10.2019 in der Volkshochschule Bergisch Gladbach besucht werden.

6. Juli 2021